Anni Albers – Textildesignerin und Pionierin


Im vergangenen Jahr, zu ihrem 120. Geburtstag, besuchte ich einen Vortrag über Anni Albers im Berliner Kunstgewerbemuseum und bin seither sehr angetan von ihrer Leistung und dem Einfluss, den sie auf moderne Textilien genommen hat. Anni Albers darf sehr wohl als Pionierin in der Welt der Textilien gesehen werden. 

Sie sah Textilien als eine neue Ebene der Architektur, als raumbildendes Element. Sie forschte emsig, experimentierte mit neuen Fasern und entwickelte völlige neue Stoffe. Für die Aula der Bundesschule in Bernau, erbaut von Hannes Meyer, erschuf sie einen schalldämmenden und lichtreflektierenden Stoff aus Zellophan und Baumwolle. Absolut neuartig zur damaligen Zeit. In Zusammenarbeit mit ihrem Mann Josef Albers, den sie als Professor am Bauhaus kennenlernte, wirkte sie unter anderem an der Ausstattung von Schulen und Studentenwohnheimen mit.

Wie so oft, wollte auch Anni Albers ursprünglich eine andere Richtung einschlagen und eigentlich Malerei studieren, wurde aber in die Textilklasse des Bauhauses gesteckt. Sie selbst empfand es als anfänglich als zu weibisch, wollte lieber abstrakt und analytisch tätig sein. Zum Glück! Denn dieser Tatsache verdanken wir großartige abstrakte Stoffmuster, tolle Strukturen und vor allem funktionale Textilien. Ich bin jedenfalls absolut beeindruckt von ihrer Arbeit. 

Mit Schließung des Bauhauses wandert Albers 1933 mit ihrem Mann in die USA aus, übernahm dort eine Assistenzstelle am Black Mountain Collage, war weiterhin als Textildesignerin tätig, widmet sich später auch der Malerei und dem Schreiben und erhält im Jahr 1949 eine Einzelausstellung im Museum of Modern Art. 
Wer etwas mehr über diese wunderbare Frau, die selbst der Vogue eine Erwähnung Wert ist, erfahren will, findet unten stehend einige Links

https://albersfoundation.org
https://www.bauhaus100.de/…/meister-und-lehren…/anni-albers/
https://www.vogue.de/lifestyle/artikel/anni-albers
Consent Management Platform von Real Cookie Banner