Stauraum, Ruhe und Ordnung durch geschlossene Schränke
Immer wieder kommt in meiner täglichen Arbeit ein Thema auf, dass für die Raumgestaltung extrem bedeutsam ist. Was wünschen sich Kunden, wenn sie ihre Räume erneuen möchten? Stauraum, Ruhe und Ordnung. Für manche ist es vielleicht erst auf den zweiten Blick erkennbar, aber diese Themen sind eng miteinander verknüpft.
In meiner Studio-Sprechstunde am Donnerstag habe ich diesmal genauer dargestellt, wie sich geschlossene Möbel und ebenso geschlossene Flächen auf die Ruhe und Ordnung eines Raumes auswirken.
Wieso du vor allem bei kleinen Räumen auf geschlossene, großflächige Schränke setzen solltest
Große Einbauschränke zum Beispiel haben gleich mehrere Vorteile. Zum einen bringen sie enormen Stauraum, zum anderen können sie trotz ihres teilweise großen Volumens einen Raum wesentlich ruhiger und optisch größer wirken lassen als der Einsatz von mehreren Regalen und Schränken.
Wieso? Hier wirkt das Gestaltgesetz der geschlossenen Fläche! Unser Auge ist immer darauf aus, nach geschlossenen Linien und Flächen zu suchen, denn diese sind einfach zu erfassen und zu lesen. Hierin liegt für uns eine Sicherheit und Ruhe. Zu viele vertikale und horizontale Brüche, Sprünge und Farb- und Materialwechsel sind für unsere Augen sehr schwer zu erfassen und machen uns nervös und unterschwellig unruhig.
sketch of the week:
An meinen beiden Beispielskizzen kannst du es sehr schön erkennen:
Es handelt sich im die selbe räumliche Situation – ein Büro mit einem Schreibtisch und Schränken im Rücken. Doch der Charakter dieser Räume ist komplett unterschiedlich.
In Variante 1 haben wir unterschiedliche Schrankelemente – Regal und geschlossenen Schrank -, die in der Höhe, Breite und Tiefe verspringen. Das allein wirkt schon sehr unruhig. Hinzu kommt die Bestückung der Regale mit Büchern und Utensilien. Das kann sehr nett sein, wenn man mit Bedacht und Ordnung ans Werk geht. Doch seinen wir ehrlich, in den meisten Büros stapeln sich Ordner, Bücher, Kisten neben Locher, Ablagekorb und Schreibmaterial. Ein großes Durcheinander an Farben, Formen, Materialien, das noch einmal zusätzliche Unruhe erzeugt, selbst wenn Ordnung gehalten wird.
In Variante 2 wurde nun ein durchlaufender Einbauschrank integriert, der allein dadurch, dass er von Wand zu Wand und von Boden zu Decke läuft, viel mehr Ruhe in den Raum bringt. Denn er wird als geschlossene Fläche wahrgenommen. Hinzu kommt, dass seine Fronten geschlossen sind und all das weniger ansehliche Büromaterial aus dem Blickfeld verschwindet.
Du weißt ja, ich liebe schöne Büros, die sich nicht nur nach Arbeiten, sondern auch nach kleiner Auszeit anfühlen. In denen man Kraft und Ruhe findet und seinen kreativen Gedanken nachgehen kann. Deshalb solltest du darauf achten, dass die Einrichtung nicht einschläfernd wirkt. Das Spiel mit kleinen Brüchen ist also sehr gern gesehen und wirkt Monotonie entgegen. Deshalb empfehle ich auch ein kleines Schmuckstück ins Büro zu integrieren – eine kleine Lounge, wie in meinem Sommerkurs gelernt oder eine hübsche Kommode mit dekorativen Elementen und Bildern. Sie können besonders schön wirken, wenn sich die restliche Umgebung etwas zurück nimmt. Probiere es mal aus!
Du hast auch ein Einrichtungsproblem und hättest gern, dass wir es in der Studio-Sprechstunde durchsprechen? Dann komm‘ zu Facebook und melde dich für die Studio-Sprechstunde am Donnerstag an.