IMM Cologne 2020

Macht mal halblang! Die Interior-Trends 2020 – IMM Cologne

Nun wird es in der Interior-Welt also wieder ein bisschen ruhiger. Zumindest hab’ ich den Eindruck auf der IMM Cologne erhalten. Die Farben nicht mehr so tief und satt, nicht mehr so viel Messing  und Samt. Der sehr sinnliche, elegante Stil der letzten paar Jahre, der für mich eeine Mischung aus goldenen 20igern und Midcentury war, scheint langsam vorüberzuziehen. 

Macht mal halblang!

Stattdessen machen sich wesentlich ruhigere Töne breit, schon fast konservativ muten sie an. Dezentere Beige- und Grautöne, viel Natur. Schilf, Sand, Beige. Diese Ruhe tut ganz gut, aber so ganz was damit anzufangen weiss ich noch nicht. Vielleicht zu ruhig, zu brav? Mir fehlt momentan ein bisschen Würze. Mir schimmert ein bisschen zuviel Spießbürgertum durch die Ritzen. Oder vielleicht bin ich nach der Farbpracht der letzten Jahre einfach noch nicht bereit, brauche Vorab ein Reset oder wenigstens ein Glas Wasser zu Neutralisation? Und eigentlich hatte ich es doch auch schon kommen sehen…

Zurück in die gute Stube – eher konservativ und unaufgeregt geht’s in die 20iger. Eher nichts mit „golden“ – hier bei Bolia
Schlamm, Erdtöne, Beige – so lebt es sich mit „Nicht-Farben“ bei String

Ab und an ein kleiner Lichtblick

Hier und dort gab’s dann doch mal ein paar pastellige Töne, eine kleine saure Erfrischung. Sorbet-Töne, Rosé, verspieltes Hellblau. Ein zuckersüßer Anblick, bei dem es einem manchmal vielleicht zu klebrig im Mund wurde. Aber auf jeden Fall stimmungserhellender als Grau.

Manchmal durfte es auch ein bisschen „BonBon“ sein – Pastelltöne bei Schönbuch

Wie so oft, die Mischung macht’s. Dass sich Naturmaterialien und – töne sehr gut auch mit den Sommerfarben vertragen, zeigten zum Beispiel Vitra und Montana, die mit ihrer Auswahl und Kombination einen kleine Reise zurück in die 60iger ermöglichten und Heimeligkeit und Spaß sehr schön vereinten.

Kleine Erfrischung von Vitra
Kleine pastellene Farbtupfer auch bei Montana Furniture

Nachhaltigkeit, mehr Bewusstsein, etwas Bescheidenheit – all diese ehrenwerten Gedanken finden auch immer mehr Einzug ins Interior Design. Sehr schön und gut! Aber sie sollten sich nicht allein in der Farbpalette wiederfinden und ein bisschen mehr Spannung wäre in meinen Augen wünschenswert. Nun ja, vielleicht lass’ ich einfach alles noch ein bisschen wirken. Manchmal muss man ja auch öfter hinschauen, bis man was wirklich gut findet. Okay, also ich warte und schaue…

Kannst du übrigens auch, hier ist meine Auswahl. Ein kleiner Rundgang IMM Cologne 2020.

Grau, beige, Schilf und sanfte Naturtöne scheinen in den nächsten Monaten den Ton abzugeben – wie hier bei Menu
Niedlich. Kleine Lounge von Vitra
Einheitsgrau auch bei Schönbuch
Fast schon wie in alten Zeiten: Dunkle Farben und sattes Grün bei Vitra

Raum wirkt. Immer!

Raumwirkung, Innenarchitektur Berlin, studio kristin engel

Raum wirkt. Immer! 

Genauso wenig wie wir uns der Existenz von Raum entziehen können, können wir uns seiner Wirkung entziehen. Die Umwelt, die uns umgibt, wirkt ständig auf uns und wir wiederum nehmen Einfluss auf diese Umwelt. Egal, ob es eine künstlich erschaffene Umgebung ist oder ein wilder Ort in der Natur, wir erleben diesen Raum mit allen Sinne, ziehen daraus bewußte und vor allem unbewußte Schlussfolgerungen und Bewertungen, die Einfluß auf unser Raumempfinden nehmen. Bei genauer Betrachtung klingt das irgendwie logisch, oder?! Aber hast du tatsächlich mal darüber nachgedacht?

Im Laufe unseres Lebens sammeln wir unendlich viele Erfahrungen und Eindrücke und speichern diese ab. Einige kramen wir gern hervor, ander scheinen zu versinken in den tiefen Weiten unseres Hirns. Und doch werden sie immer wieder hervorgeholt und mit neuen (räumlichen) Situationen abgeglichen, bewusst oder auch unbewusst. Eine karge, emotionslose Umgebung und Gerüche, die uns an unangenehme Situationen erinnern und beim Betreten eines neuen Raumes Unbehagen hervorrufen. Eine Wandfarbe, die unser Herz zum Rasen bringt. Eine Hotellobby, in der wir versinken möchten, weil weicher Samt in unseren Lieblingstönen die Polstermöbel ziert. Raum wirkt auf uns emotional, bewußt/unbewußt aber auch hormonell. Farben, Materialien, Klänge können Einfluss auf unserer Körperfunktionen und den Hormonhaushalt nehmen. Entspannende Blautöne, die für Ruhe sorgen oder starke, vielleicht schon aggressive Rottöne, die aufwühlen und das Herz in Wallung bringen. Auch unsere eigene Stimmung und Tagesform hat stark Einfluss darauf, wie wir Räumlichkeiten und Orte bewerten und wie sie auf uns wirken. Es ist eine fortwährende Wechselwirkung. 

Raum ist nicht gleich Raum

Wenn wir uns Zuhause oder am Arbeitsplatz stets unwohl fühlen, sollten wir auch unsere Umgebung noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Fühle ich mich denn hier überhaupt wohl? Klar, es ist nicht tagtäglich Friede, Freude, Eierkuchen, aber eine Umgebung, die mich beruhigt, verwöhnt, aufbaut und neue Energie schenkt, hilft ungemein, den Hürden des Alltags stärker zu begegnen. Umgekehrt kann eine negative Umgebung wirklich auch krank machen, auslaugen, die letzten Reserven kosten. Das fatale ist, dass wir uns der Wirkung von Raum oft nicht bewusst sind und daher nicht erkennen, wie positiv sich eine neue Raumgestaltung auf unser Leben auswirken könnte. Aber es macht einen Unterschied, ob ich in der Business-Lounge auf den Flieger warte oder in einer nackten Wartehalle oder ob ich in einer intimen, schönen Arztpraxis meiner Untersuchung entgegen sehe oder im nüchternen Wartebereich eines Krankenhauses. Und auch auf die Nachricht eines Kunden „Schaffen Sie das schon bis morgen abend?“ lässt sich entspannt im Lieblingssessel cooler reagieren als in der überfüllten U-Bahn. 

Beam me up, Scotty!

Dein Leben rockt, und das so richtig. Also, so dolle, dass du dich von Zeit zu Zeit auf eine kleine Insel wünschst. Kennste das?!

Ich zum Beispiel träume auch von einem monatlichen, heimlichen Date im Hotel – mit mir ganz alleine! Abends im Bett Fernseher schauen und dabei Chips essen und morgens ausschlafen, gaaaaanz lang. So bis neun, Hahaha! Ohne Kinder, die einem dann die Decke vom Leib reißen und im Halbschlaf Bücher gegen den Kopf knallen, die sie vorgelesen bekommen möchten. Gemütliches Frühstück in der Lobby mit angenehmer Geräuschkulisse statt Kindergeplärre.

Oder mal kurz auf einen hohen Berg, sich bei Nieselregen und Wind das Hirn frei pusten lassen. Keine Menschenseele, nur Witterung und Natur! Und das zwischen Meeting und Deadline, mal für 30 Minuten. Einfach gaaaaanz weit weg. In sich horchen, sich spüren, nicht nachdenken…

Kennt eigentlich noch jemand das Gefühl von Langeweile? Minuten, die sich wie Stunden ziehen, Sonntage, die sich nach Endlos anfühlen? Nee?! Ist das nicht absolut schade? Wir sehnen uns statt dessen nach kleinen Inseln im Alltag, auf die wir mal für kurze Zeit entfliehen können. Ohne Telefon, ohne Internet, ohne Gelaber. Nur für uns! So ein kleines Stückchen Luxus! Das Spa für die Seele.

Als Architektin weiß ich ja, mit Veränderungen in der Inneneinrichtung kann man genau solche kleinen Inseln schaffen, in die man kurz eintaucht und plötzlich ändert sich alles. Man atmet durch, der Puls wird ruhiger, die Laune besser, ein kleines Gefühl von Glück und Luxus kommt wieder auf. Und dieses Gefühl will ich gern verbreiten, hier, da, überall. Dir die Möglichkeit geben, eine kleine Insel zu schaffen, deinen eignen kleinen Planeten. Solltest du also ein geplagter sein, kannst du dich bereits freuen, denn ich erarbeite gerade meinen Beta-Kurs zum Thema cozy spaces. Momentan stecke ich noch in meiner kurzen, aber heftigen Analysearbeit und fühle meinen idealen Kunden etwas auf den Zahn, stelle ihnen Fragen und führe Interviews.

Solltest du dich und dein Leben also irgendwie Wiedererkennen, dann darfst du natürlich sehr gern an meiner kleinen Umfrage teilnehmen. Fünf Minuten Zeit müsstest du dir nehmen und als Dank gibt es dann einen VIP-Platz mit 1:1 Mailsupport während meines 4-wöchigen Kurses im Juli/August.

Hier geht’s zur kurzen Umfrage mit VIP-Reservierung inklusive!

So, meine nächste kleine Insel steuere ich nun endlich an – die Badedecke! Auf an den See!




My cozy office – Zeit für mehr Rückzug

So, heute mal was persönliches… Lasst mich nachdenken, in dem Moment, indem die Finger meine Tastatur berühren! Das liebe ich, es ist nicht „super-professionell“, aber ich bin gut darin und will manchmal einfach laut nachdenken. Setzt’de dich hin und machste einfach mit!

Meine schöne Welt ist gerade von Karussell auf Schleudergang umgesprungen und mir brummt langsam kräftig der Kopf. Umzug, Kinder, Arbeit, Coaching und das tägliche Chaos… Umzug bedeutet, zwei Wohnungen, in denen es ungemütlich ist. Man hängt so zwischen den Welten, traut sich noch nicht alles rigoros zu verpacken, weil mit jeder Kiste auch mehr Ungemütlichkeit in die alten Räume zieht und trotzdem leert sich alles Stück für Stück. Das alte Zuhause schwindet. Und das neue ist Baustelle und wartet darauf, dass all die wunderschönen Ideen auf Papier endlich Wirklichkeit werden. Und ich selbst kann es gar nicht erwarten, das Raumkonzept steht. Die Umsetzung der Raumgestaltung leider noch nicht.

Soeben habe ich spontan einen Post auf Insta abgesetzt, meiner Sehnsucht nach einem kuschligen Plätzchen nachgehend. Auf dem Bild eine meiner kleinen Kreativinseln für die Bürogestaltung. Draußen regnet es Bindfäden, die an mein Fenster prasseln – endlich mal! – und meine Sehnsucht nach einem kuschligen Plätzchen erhöht sich noch einmal sprunghaft. Und ich denke, ist es nicht generell Zeit für ein bisschen mehr Rückzug? Ich finde ja, unbedingt!

Wir brauchen mehr dieser kleinen Inseln im Alltag, Zuhause wie auch im Büro, die uns 10 Minuten Auszeit erlauben. Ein schlechtes Gewissen, weil das eine Projekt noch nicht abgeschlossen, das Angebot noch immer nicht raus, die Social-Media-Präsenz und somit der Kontakt zur Zielgruppe in dieser Woche unterirdisch ist. Ahhhh… F*** it! Gib‘ mir Kaffee, ich bin auf meiner Insel.

Wir liefern ab, rennen, hetzen, posten, ackern, launchen, netzwerken… Piep hier, Ringring da… Es wird doch Zeit, auch mal wieder eine Kultur der kleinen Auszeiten zu etablieren. Kleine Zeitfenster und schöne Orte, um einfach mal kurz abzuhauen. Vor 50 Jahren haben sich große Staatsmänner nach dem Mittagessen noch zwei Stunden auf’s Ohr gelegt und heute essen wir, während unsere Telko läuft.

Also, das hier ist jetzt meine Mission: mehr kleine Inseln in unserer so schnelllebigen Welt zu erschaffen. Offline Schönheit in unsere hektische Welt tragen durch sinnliche, persönliche Raumkonzepte, hochwertige Inneneinrichtung, wunderschöne Textilien. Zum hinsetzen, fühlen, riechen und sich selbst verwöhnen. Ach nee, kannste auch online haben! Ich bin ja auf Instagram. Für die nächste Mittagspause dann www.instagram.com/studio_kristin_engel/

Raumgestaltung Berlin – Was ist schon perfekt?

Gutes Design ist gutes Geschäft – Warum Gestaltung für Unternehmen wichtig ist

Eine gute, überzeugende Gestaltung der Geschäftsräume wird leider oft unterschätzt, ist aber wichtig für Unternehmen, Gründer und Kunden. Denn sie hat die Kraft Diskrepanzen zwischen Kunde und Unternehmer abzubauen, Werte nach außen zu tragen und ein Business erfolgreicher zu machen.

Nur Qualität steht für Qualität

Letztens fand ich ein Zitat von Thomas Watson jr., Gründer von IBM: „Gutes Design ist gutes Geschäft!“. Und diese fünf Worte sprachen mich erstens sehr an und zweitens mir sehr aus der Seele. Denn sie bringen es auf den Punkt. Die Crux dabei ist nur, gutes Design ist nicht einfach nur hübsche Gestaltung, sondern wesentlich komplexer.

Die Gestaltung unserer direkten Umgebung hat einen enormen Einfluß auf unser Verhalten, unsere Arbeit, sogar unser Selbstbewusstsein. Störfaktoren werden zwar oft nur unbewusst wahrgenommen, können aber mit großen negativen Einbußen in Bezug auf Arbeitseinstellung, Produktivität, Kundengewinnung und nicht zuletzt guter Laune zu Buche schlagen. Blöd nur: oft kann die Ursache dieser Missstimmung gar nicht herausgefiltert werden, denn der Einfluss der Qualität unserer Umgebung wird meist unterschätzt und nicht für voll genommen. Viele haben dieses Thema schlichtweg nicht auf dem Schirm. 

Sichtbarkeit, Authentizität, Selbstbewusstsein und Achtsamkeit gewinnen bei Unternehmern immer stärker an Bedeutung. Zum Glück und zu Recht, denn diese Punkte sind wichtige Stellschrauben, wenn es um die persönliche Zufriedenheit geht, egal ob privat oder im Job – im Idealfall in beiden Bereichen. Die bewusste Auseinandersetzung mit uns selbst, unserer Arbeitsauffassung und unserer Umwelt führt uns und unsere Arbeit auf eine neue Ebene, schafft Arbeit von höherer Qualität.

Gestaltung transportiert Werte und schafft Identifikation

Doch wenn es um die physische Gestaltung unseres Arbeitsumfeldes geht, wird das Thema der Optimierung allzu oft ignoriert, obwohl gerade hier eine Menge Potential verborgen ist. Man kennt das Szenario: Das Büro ist mehr ein schwach belichtetes Hinterzimmer, Drehstuhl und Schreibtisch wurden noch vom Vormieter übernommen, der in den 90igern mal etwas mehr in die Ausstattung investiert hatte, in der abgelebten Teeküche stapeln sich Kaffeetassen und auf dem alten Sideboard die unsortierte Ablage. Schon beim reinen Anblick der Büroräume kommt Frust auf und die Motivation sinkt um einige Prozentpunkte in den Keller. Souveränes Headquater, energiespendende Homebase, inspirierender Think Tank? Absolute Fehlanzeige!

Gute Innenarchitektur am Arbeitsplatz hilft entscheidend stärker sichtbar zu werden, seinen point of view nach Außen zu transportieren  und selbstbewußt das eigene Unternehmen nach vorne zu bringen! Die Gestaltung der Unternehmensräume ist ebenso Aushängeschild und Repräsentationsfläche der Firma wie es Website und Visitenkarte sind. Sie sagt viel über die Beziehung von Founder, Unternehmen und Kunden aus. Welche Werte möchte man nach Außen tragen, wofür steht ein Unternehmen? Welche Zielgruppe soll durch das Auftreten und das der Arbeitsumgebung angesprochen werden? Finden sie sich in der Darstellung des Unternehmens überhaupt wieder, können sie sich mit diesem identifizieren und ist es ihnen möglich darüber langfristig eine treue Kundenbeziehung zu entwickeln?

Sympathie und Nähe zum Kunden schaffen

Als Kunde möchte ich wertgeschätzt werden und das Gefühl haben, dass mein Gegenüber mich versteht und in der Lage ist, meine Wünsche zu bedienen und meine Probleme zu lösen. Ich brauche ein Gefühl der Nähe. Fühle ich mich angesprochen vom räumlichen Umfeld der Firma, erhöht es auch meine Sympathie dem Unternehmen gegenüber. Wobei es hierbei nicht allein um schönes Design geht, sondern um gute Gestaltung, die authentisch daher kommt und sinnvoll eingesetzt wird. Nur so kann Kundennähe aufgebaut werden. Und da spielt es im Grundsatz keine Rolle, ob es sich um ein Ladengeschäft, ein Café oder ein Büro handelt. Ich möchte mich wiedererkennen im Gegenüber, das Unternehmen muss zu mir passen.

Emotionen spielen ohnehin eine entscheidende Rolle. Auch wenn wir uns als abgeklärte, rational tickende Konsumenten sehen möchten, werden wir in erster Linie auf der emotionalen Ebene angesprochen, sie bestimmt unser Handeln maßgeblich. Unser Vertrauen schenken wir daher weniger dem Unternehmer mit den besten Referenzen, als vielmehr jenem, der unsere  Sympathie und unser Vertrauen gewinnen kann. Und dieser Gewinn setzt Ehrlichkeit und Authentizität voraus! Buntes Event und schrille Aufmachung sind zwar spannend und unterhaltsam, erzeugen damit Aufmerksamkeit, sind aber nicht automatisch Garant für Kundenbindung. Im Gegenteil, denn die falsche Dosierung kann auch schnell umgekehrten Effekt haben, als anbiedernd und aggressiv empfunden werden.

Kommunikation auf Augenhöhe

Es ist von großer Wichtigkeit, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erspüren, sie zu respektieren und ernst zu nehmen, sie sogar lieben zu lernen und zum eignen obersten Anliegen zu machen. Auch in der Innenarchitektur und Präsentation des Unternehmens müssen Kunden sich erkannt, respektiert, berührt und aufgefangen fühlen. Hierbei ist es entscheidend Qualitäten, Formsprache und Materialität zu wählen, die der Zielgruppe nahe sind. Liegt die Gestaltung meiner Unternehmensräume in Qualität und Ambiente unterhalb der Erwartungen meiner Kunden, werden diese mich nicht wahrnehmen und wertschätzen. Die Räumlichkeiten wird immer auch als Spiegel des Leistungsangebots empfunden. Doch auch hochwertiges, edles Ambiente ist hierbei nicht automatisch der Schlüssel zum Erfolg oder, im ersten Schritt, zum Herzen des Kunden. Denn eine für die Zielgruppe unpassende und „zu schicke“ Unternehmenspräsentation wird schnell als kühl und unnahbar verstanden, kann den Kunden schlichtweg nicht berühren. Es entsteht ein sehr unangenehmes Gefühl, von oben herab begrüßt zu werden, was zu einer Distanz und letztlich einer Hemmschwelle führt, das Unternehmen überhaupt anzunehmen.

Kunden möchte immer auf Augenhöhe betrachtet und erst recht behandelt werden. Und eigentlich sollte dies auch im Interesse des Unternehmens sein. Für alle ist von vorn herein klar, dass es sich um ein Geschäft handelt, dass nicht (allein) zum Spaße über die Bühne geht, sondern der einen Partei einen Nutzen und der anderen einen angemessenen Verdienst erbringen soll. Fühlt sich eine der beiden Parteien unwohl, ist eine für alle erfreuliche Zusammenarbeit nur schwer möglich. Selbst wenn es zu einer Geschäftsbeziehung kommen mag, bleibt stets ein schaler Beigeschmack. Ein befreites, kreatives und für alle erfolgreiches und gutes Geschäft ist nur auf Augenhöhe möglich. Das ist schließlich in den meisten Beziehungen unseres Lebens so, auch in der Beziehung Auftragnehmer – Auftraggeber.

Aufgrund des Expertenstatus‘ des Unternehmers entsteht gegenüber dem Kunden meist im Vorfeld ein Ungleichgewicht, das der Kunde nicht als unangenehmen Nachteil spüren sollte. Diese Diskrepanz ist natürlich und kann durch eine angemessen Raumwirkung und Gestaltung abgebaut und reduziert werden. Ein angenehmes Ambiente schafft einen Raum, um sich wohlzufühlen, dies wiederum ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit.

Mit Strategie und Können zur überzeugenden Innenarchitektur

Es liegt also im Interesse eines jeden Unternehmers eine überzeugende, unterstützende Raumqualität zu entwickeln, die ein angenehmes Umfeld schafft, Kunden direkt anspricht und die eigne Qualität und Werte des Unternehmens herausarbeitet. Nun lassen sich gutes Design, Wohlfühlfaktor und Authentizität meist nicht allein mit Hilfe von Pinterestboards und Interiorblogs in den Laden oder ins Büro zaubern. Vielmehr ist es eine sensible Kreation, die für Außenstehende oberflächlich eher wie eine beruhigende und wohlige Selbstverständlichkeit erscheint, jedoch mit viel Beobachtung, Analyse, Kenntnis und Fingerspitzengefühl in einem sorgfältigen Prozess entwickelt wird. Eine Investition hierin zahlt sich für Unternehmer und Kunde schnell aus.

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